Königsstuhl Rügen
Artikel erstellt am 08.10.2013

Von Unterirdischen und Becherräubern - Sagenhaftes auf Rügen

Nicht nur der Anblick von Hünengräbern, von denen es auf der Insel Rügen zahlreiche gibt, hat die Einheimischen seit jeher dazu verleitet, sich fantasievolle Geschichten rund um ihre Entstehung auszudenken. Auch mehrere Erzählungen um sagenhafte Gestalten treiben noch heute ihr Unwesen auf der Insel und werden von den Rüganern gern weitergegeben.

Fragt, man die Insulaner beispielsweise, warum die Küste der Insel so zerklüftet ist, gibt es dafür eine ganz einfache Erklärung. Gott hat, nachdem er mit der Erschaffung Bornholms fertig war, über die pommersche Küste geschaut und stellte fest, dass es ihm dort noch zu leer war. Also nahm er seine Maurerkelle, auf der noch etwas Mörtel vorhanden war und warf diesen kurz vor dem Festland ins Meer. Als es später wurde und Gott Feierabend machen wollte, nahm er den letzten Rest aus seiner Maurerschale und verteilte sie auf der neuerschaffenen Insel. Und somit waren Jasmund und Wittow entstanden, die charakteristisch für die heutige Küstenform Rügens sind. Gerade diese hinzugekommenen Formationen machen eine Reise über die Insel erst spannend, denn die zahlreichen Buchten beherbergen malerische Strände und Wälder.

Weitaus trauriger ist die Sage, um die sogenannte schwarze Frau. Diese saß seit hunderten von Jahren in einer Höhle hoch oben auf einem Felsen der Stubbenkammer inmitten eines Feuerkreises und bewachte einen goldenen Becher. Ein Fluch lastete auf ihr, der besagte, dass die Frau nicht mehr aus dem Feuerkreis befreit werden könne, sollte der Becher eines Tages gestohlen werden. Auf dem Felsen thronte eine weiße Taube. Als ein zum Tode Verurteilter den goldenen Becher stehlen wollte, um sich von der Strafe zu befreien, sagte die schwarz gekleidete Frau "Wähle recht, fremder Mann! Wenn du recht wählst, so bin ich auf ewig Dein!" Doch der Verurteilte nahm den Becher an sich und ging fort. Nun konnte die schwarze Frau nicht mehr befreit werden und die Taube verwandelte sich in einen Raben. Dieser hält nun ewig Wache in der Stubbenkammer und wurde schon von so manchem Urlauber an den Kreidefelsen entdeckt.

Wer bereits auf Rügen gewesen ist, wird wahrscheinlich schon mal am Dubberworth vorbeigekommen sein. Dabei handelt es sich um eines der größten Hügelgräber Norddeutschlands in der Nähe von Sargard. Einer Sage nach leben unter dem Hügelgrab eine Gruppe Unterirdischer. Eines Tages sollte ein Bauer unerwarteter Weise Korn zum Dubberworth bringen und staunte nicht schlecht, als der Hügel offen stand. Der Zwerg, der das Korn bestellt hatte, begleitete den Bauern bis hinein in den Hügel und ließ seine Gefährten den Wagen abladen. Als Dank wurde der Anhänger mit einer großzügigen Menge Gold und weiteren Schätzen bestückt. Ein Zwerg rief dem Bauern zu, dass er sich ja nicht umdrehen und nun abfahren sollte. Der Bauer fuhr los und wollte sich nur noch mal versichern, dass er seinen wertvollen Schatz nicht verliert. Und schon war es um seinen Schatz geschehen, denn der Hügel schloss sich samt Wagen hinter ihm. Traurig über den Verlust fuhr er heim und war dennoch froh, dass er sich nicht früher umgeschaut hatte.

Eines zeigt sich, wenn man sich die Sagen auf der Insel einmal anschaut. Rügen regt mit seinen wunderschönen Wäldern und verwunschenen Plätzen viele Menschen zum Geschichtenerzählen an. Wer sich auf den Weg macht und gezielt nach den Schauplätzen der Sagen sucht, wird schnell in den Bann Rügens gezogen werden.

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