
Ekaterina Budnikov / Travanto
Die Insel Rügen ist ein Paradies für Entdecker. Wer mit offenen Augen durch die Landschaft streift, findet an Stränden, in Wäldern und an Steilküsten zahllose kleine und große Schätze. Ob Bernstein, Fossilien, Muscheln oder Feuersteine – das Sammeln natürlicher Fundstücke macht den Urlaub nicht nur spannender, sondern auch lehrreich. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die lohnendsten Sammelabenteuer auf Rügen.
Der Herbst ist die beste Jahreszeit, um auf Rügen nach Bernstein zu suchen. Nach Stürmen spült die Ostsee das fossile Harz an die Strände. Gute Fundorte sind etwa die Schaabe zwischen Glowe und Juliusruh, Nonnevitz und die Halbinsel Zudar. Wer sich nicht allein auf die Suche machen möchte, kann an geführten Bernsteintouren teilnehmen, etwa im Ostseebad Göhren. Auch Workshops, etwa im Nationalpark-Zentrum oder im Bernsteinmuseum Sellin, vermitteln Wissen zur Bestimmung und Verarbeitung.
Wichtig für Anfänger: Phosphor sieht ähnlich aus, ist aber kein echter Bernstein.
Zwischen Kreidefelsen und Steilküsten finden sich uralte Spuren vergangener Erdzeitalter. Besonders häufig sind sogenannte Donnerkeile, versteinerte Belemniten. Auch Brachiopoden, Seeigel und Schwämme sind mit etwas Glück zu entdecken, vor allem rund um Sassnitz und Mukran. Einen guten Überblick bietet das Kreidemuseum in Gummanz, das mit einer eigenen Ausgrabungsfläche ausgestattet ist. Hier können Kinder und Erwachsene selbst nach Fossilien graben.
Feuersteine sind auf Rügen weit verbreitet. Die schwarze, harte Gesteinsart mit weißer Kruste stammt aus der Kreidezeit. Besonders beliebt sind sogenannte Hühnergötter – Feuersteine mit natürlichen Löchern. Einer Legende nach bringen sie Glück. Im Naturschutzgebiet der Feuersteinfelder bei Mukran dürfen keine Steine mitgenommen werden, an allen anderen Stränden ist das Sammeln aber erlaubt. Diese Gesteine sind ideale Einsteigerobjekte für Kinder und Erwachsene.
Muscheln gehören zu den beliebtesten Fundstücken. An Rügens Stränden finden sich Sandklaffmuscheln, Herzmuscheln, Miesmuscheln sowie Weiße und Krause Bohrmuscheln. Auch seltenere Arten wie die Gerade Scheidenmuschel lassen sich entdecken. Muschelsammeln ist besonders für Kinder ein spannendes Erlebnis, das sich gut mit Spaziergängen am Wasser verbinden lässt. Die Funde eignen sich hervorragend als natürliche Erinnerung oder zur Dekoration zu Hause.
Ein Spaziergang durch die bunten Herbstwälder lohnt doppelt – frische Luft und frische Pilze! Auf Rügen wachsen unter anderem:
Geeignete Gebiete:
Tipp: Wer unsicher ist, sollte sich einem Pilzexperten anschließen. Es gibt geführte Wanderungen mit Beratung. Bitte niemals in Naturschutzgebieten sammeln (erkennbar an gelben Schildern mit Eule).
Geocaching ist eine moderne Form der Schatzsuche mit GPS. Auf Rügen gibt es zahlreiche "Caches", die mit Hilfe von Koordinaten gefunden werden können. Die Behälter enthalten kleine Überraschungen und ein Logbuch zum Eintragen. Benötigt wird lediglich ein Smartphone oder GPS-Gerät. Auch hier gilt: Natur und Tiere haben Vorrang. Caches sollten nie in geschützten Gebieten platziert oder gesucht werden.